MISS MINSK, 2007

„Miss Minsk“ , Minsk 2007  

Vorwort von Ute Mahler 

Valeria Mitelmans Arbeit Miss Minsk ist ein Traum vom Schönsein, vom Glücklichwerden, von Persönlichkeit, von Selbstbewusstsein, vom Platz im Leben finden.

Als Valeria Mitelman in den letzten Jahren ihre Familie zu Hause in Minsk besuchte, dann fielen ihr besonders die Frauen auf.

Frauen, die schon morgens geschminkt ihre Kinder in den Kindergarten brachten, die Eis und Schnee ignorierten und auf hohen Absätzen zur Arbeit gingen, die mit einer besonderen Sorgfalt und Auffälligkeit gekleidet in den Supermärkten ihre Einkäufe tätigten. So, als gäbe es jeden Tag einen Wettbewerb, wer ist die Schönste im ganzen Land. Frauen, die es ganz selbstverständlich finden, dass sie dazu gehören, wenn man sie fragt, ob man sie für die Arbeit Miss Minsk fotografieren kann.

Diese Bilder konfrontieren uns Betrachter mit unseren Vorurteilen.

Valeria Mitelman veändert nichts, schwächt keine Schminke ab und korrigiert kein noch so lautes Kleid. Sensibel und eindringlich und mit großem Respekt zeigt sie in ihren Fotos russische Frauen, deren Betonung auf Äusserliches nicht ihre Persönlichkeit überdeckt. Sie zeigt Frauen, die mit einer erstaunlichen Offenheit auch zulassen, dass ihre Verletzlichkeit, ihre Naivität erkennbar wird und die damit überraschend eine Stärke demonstrieren.. Unschuld und gleichzeitig selbstverständliche Erotik, Provokation und Zurückhaltung liegen auf einer Ebene.

Die Gespräche mit den Minsker Frauen, die Valeria in dem Buch dokumentiert hat, zeigen die Widersprüchlichkeit, offenbaren auch, dass Träume oft konträr zur Wirklichkeit stehen.

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Preface by Ute Mahler

Valeria Mitelman’s work Miss Minsk is a dream about beauty, happiness, personality, confidence, and finding the right place in life.
Whenever Valeria Mitelman visited her family over the last couple of years she noticed more and more the young women in Minsk.

Women wearing heavy makeup while bringing their children to school in the morning. Women ignoring ice and snow, going to work in high healed shoes. Women very carefully and extravagantly dressed when going to the supermarket, as if there was a beauty contest every day on the streets. Women who were not surprised at all when they were being asked to participate in Miss Minsk.

These photographs confront us, the viewers, with our prejudices.

Valeria Mitelman doesn’t change anything about the women’s appearance in their portraits. She doesn’t manipulate their makeup or make them change the way they dress. With great sensitivity, intensity and respect she shows us Russian women whose personality is not completely hidden by their attention on outward appearance. She portrays women who with astonishing openness allow their vulnerability and naivety to shimmer through – and who in this way show great strength. Innocence, a casual eroticism, provocation and reserve continuously interchange in these fascinating portraits. 

The accompanying interviews with the Russian women, also documented in the book, highlight these underlying contradictions and multiple layers of personality, and they show that their dreams are often very contrary to reality. 

Als Kind wollte ich Erzieherin oder Lehrerin werden. Später habe ich meine Meinung geändert. Es ist eine zu hohe Verantwortung mit Kindern zu arbeiten.

Bei meinem ersten Modeljob musste ich auf einer Modenschau auf einem grossen Platz vor 1000 Zuschauern in Unterwäsche laufen.Das war vor vier Jahren. Model zu sein hat mein Leben verändert. Ich habe dabei auch meinen Freund kennengelernt. Er ist sechzehn Jahre älter als ich. Er hat mir das Gefühl gegeben eine Frau zu sein.

Früher habe ich davon geträumt mein eigenes Unternehmen aufzumachen um selber Geld zu verdienen. Heute wünsche ich mir, dass mein Mann das Geld verdient und ich werde ihn dabei unterstützen. Eine Frau muss eine ‚Stahl-Lady‘ sein um in unserer Arbeitswelt bestehen zu können.Ich möchte ganz für meinen Mann und meine zukünftigen Kinder da sein. Frauen können in unserer Gesellschaft keine führende Rolle spielen.Die, die es doch tun, werden zur einem Mann im Rock.Sie verlieren ihre Weiblichkeit. Eine Frau kann dem Mann die Richtung weisen, aber er darf es nicht merken. Du musst es so organisieren, dass dein Mann auf dich hört und deine Ideen realisiert und dabei denkt, dass es seine eigenen sind. Viele Männer die Erfolg habe sollten ihren Frauen dafür danken.

Ich habe schon versucht in Kiew und Moskau zu leben. Dabei habe ich begriffen, dass Minsk meine Stadt ist. Hier sind so liebe und ruhige Menschen, jeder hilft jedem. In Moskau ist es ganz anders. Und Kiew finde ich einfach zu dreckig.

Ich lebe seit meinem sechzehnten Lebensjahr allein und weiss daher was Geld Wert ist. Für eine Frau ist es natürlich einfacher, sie kann heiraten oder einen ‚Unterstützer‘ finden. Aber das Geld zwischen Mann und Frau ist nicht das Wichtigste. Ich habe es aus eigener Erfahrung gelernt. Ich war mit einem sehr reichen Mann zusammen. Als ich begriff, dass er mir nicht mehr geben wollte als nur teure Geschenke, bin ich verschwunden. Ich habe oft Verehrer, die mir so eine Beziehung vorschlagen.Als ich einmal auf einer Automesse als Hostess gearbeitet habe, wurde ich im Auftrag eines reichen Mannes von seinem Bodyguard nach meiner Telefonnummer gefragt. Auf die Frage, warum er nicht selber kam, gab er mir die Antwort, dass er so wichtig sei, dass er so was nicht mehr selber macht. Solche Männer brauche ich nicht.

Ich finde in Weissrussland gibt es die schönsten Frauen. Schauen sie auf die Strasse – jede zweite ist eine Schönheit! Ich bewundere auch wie unsere Frauen das alles schaffen: für die Familie zu sorgen, schön auszusehen und auch noch acht Stunden täglich zu arbeiten.

Meine Eltern wollten aus mir eine Balletttänzerin machen. Ich habe es gehasst. Sie brachten mich in eine Ballettschule, wo ich sieben Jahre lang getanzt habe. Gott sei dank sind wir dann umgezogen und es war zu weit um zur Ballettschule zu fahren.Ich war sehr glücklich darüber. Es gab endlich Freizeit.

Ich wollte schon immer Juristin werden. Ich habe mich gut für die Aufnahmeprüfung an der Universität vorbereitet. Aber es ist vieles sehr korrupt hier. In der staatlichen Universität werden so viele Kinder von „richtigen“ Leuten angenommen, dass es für „einfache“ Menschen kein Platzt mehr gibt. Ich wurde nicht angenommen und war sehr sauer und wollte kein Jura mehr studieren!

Jetzt bin ich im dritten Semester des Informatikstudiums. Ich bereue meine Entscheidung. Ich habe kein Talent dazu. Programmieren ist eine Kunst, wenn du kein Talent hast, dann wird auch nichts Gutes dabei rauskommen. Aber ich mache trotzdem mein Diplom.

Ich kann mir gut vorstellen auf den Malediven zu leben. Ein Programmierer kann auch zu Hause arbeiten, also ich kann auswählen wo mein Zuhause wird.

Ich möchte von Niemandem abhängig sein, auch nicht von meinem Ehepartner später.

Als Kind wollte ich Balletttänzerin werden. Stattdessen habe ich damals Gymnastik gemacht und sogar einen grossen Wettbewerb gewonnen. Das war sehr wichtig für mich. Ich geniesse es, mich durch alle Schwierigkeiten zu kämpfen und zu gewinnen.

Mir fehlt die Freiheit. Ich möchte die Möglichkeit haben, jeden Moment ein Flugticket nach Paris kaufen zu können und wegzufliegen.

Ich liebe Männer, die einen stärkeren Charakter als ich haben.

Ich muss immer in jemanden verliebt sein. Dann geniesse ich das Leben. Wenn ich keinen Mann habe, suche ich sehr konzentriert nach einem Liebesobjekt.

Ich bin sehr oft frisch verliebt.

Bis ich fünfzehn war, habe ich von Franzosen geträumt. Ich fand französische Schauspieler ganz toll!

Heute ist es nicht mehr wichtig ob der Mann ein Franzose ist.

Ich erinnere mich an das Gefühl klein zu sein. Alle waren gross und erwachsen und ich war noch ein Kind, ich habe mich klein gefühlt.

Ich habe geträumt, wie ich gross und schön werde. Und ich wünschte mir einen grossen Busen zu haben.

Verliebt zu sein hat mich sehr verändert. Ich achte mehr auf mein Aussehen und hoffe beachtet zu werden. Er weiss aber nicht mal, dass ich ihn mag. Eigentlich gefallen mir ganz viele Jungs.

Ich habe Angst verraten zu werden.

Claudia Schiffer fand ich schon als Kind ganz toll! Ich wollte ihr ähneln. Ich sammle die Fotos von ihr. Bei uns zu Hause nennen wir sie Klava.

Ich liebe Spanien und würde viel lieber dort leben als in Minsk.

Spanien ist mein Traumland.

Fremdsprachen zu lernen macht mir Spass. Aber Spanisch ist für mich eine besondere Sprache.

Ich gehe oft mit meinen Freundinnen ins Kino. Während des Films gebe ich immer Kommentare ab. Dafür hassen mich meine Freunde und sagen, dass sie zum letzten mal mit mir ins Kino gegangen sind.

Mein Ziel ist es, nach Amerika auszuwandern. Ich habe Verwandte in Boston und New York.

Mein Englisch ist schon ganz gut, aber ich lerne es weiter.

Ich war schon ein paar Mal in Amerika und obwohl alle immer erzählen wie schlimm die Amerikaner sind, finde ich sie sehr nett. Sie sind so freundlich! Ich finde es angenehmer in Boston zu wohnen, als in New York. In New York sind zu viele Leute, zu viel Stress. Der einzige Nachteil an Boston: das Wetter ist immer gleich. Es gibt keinen richtigen Winter oder Herbst. Es ist immer Sommer.

Ich bin mindestens zwei mal im Jahr frisch verliebt.

Als Kind war ich ständig krank. Meine Eltern sind beide Sportler und haben mich zum Synchronschwimmen angemeldet. Meine Gesundheit hat sich dadurch sehr gestärkt. Aber nach so vielen Jahren im Wasser möchte ich jetzt überhaupt nicht mehr schwimmen.

Normalerweise, stimme ich allen zu. Ich wünsche mir mehr Selbstbewusstsein und Beharrlichkeit. Ich möchte meine Meinung vertreten können.

Ich interessiere mich für Psychologie.

Ich wäre gerne entspannter.

Ich finde, ich bin zu idealistisch. Ich sollte die Welt wahrnehmen, so wie sie ist.

Eine Wahl zu treffen ist immer das Schwierigste für mich. Ich weiss nicht welches Kleid ich kaufen soll, oder mit welchem Mann ich zusammen sein möchte.

In Beziehungen haben die russischen Männer eine Neigung zu unvorstellbaren Taten. Mit dem Russen bist du wie auf einem Vulkan. Europäer sind viel ruhiger und vernünftiger, aber auch langweiliger. Unsere Männer sind emotionaler und Europäer sind stabiler.

Es ist mir egal wo ich wohne, viel wichtiger ist mir mit wem.

Kindheit assoziiere ich mit dem Getränk „Tarchun“, dem Eis „Plombir mit Schokoglasur“ für 28 Kopeika, dem Gefühl, dass „Ded Moroz“ (Väterchen Frost) die Geschenke bringt. Ich erinnere mich an ein Geschenk von meiner Mutter, es war eine Puppe „Violetta“, aus Deutschland. Sie war damals sehr teuer und exklusiv. Sie war gross und wunderschön.

Ich wünsche mir mehr Komfort im Leben, dafür braucht man mehr Geld. Schon als Kind fand ich so was wie Zelten oder Wandern unattraktiv. Heute ziehe ich einen Abend im Restaurant dem Ausflug in die Natur vor.

Ich bin mit meiner Mutter aufgewachsen. Mein Vater hat uns früh verlassen. Meine Mutter hat immer viel gearbeitet, deswegen bin ich oft bei meiner Tante gewesen. Ich liebe meine Mutter, obwohl wir uns manchmal nicht sehr gut verstehen.

Ich bin sehr selbständig.

Ich habe kein Ziel im Leben. Ich suche nach nichts. Wenn ich etwas anfange, möchte ich es besser machen als ich es kann. Ich will stark sein. Ich will frei und unabhängig sein.

Ich lebe Jetzt und mache alles Heute.

Ich habe keinen Plan für Morgen.

Ich sehe mich auch nie nach der Vergangenheit um.

Als Kind wollte ich Tierärztin oder Übersetzerin werden.

Ich liebe Katzen und Reisen.

Ich möchte „Internationale Beziehungen“ studieren oder Schauspielerin werden.

Ich wünsche mir ein buntes Leben.

Ich war schon einmal in England und drei mal in Spanien.

Wenn ich Erfolg habe, will ich in London leben. Da ist schön und ruhig.

Jeder Mensch ist ein Individuum, aber für viele es ist bequemer als Teil der Masse zu existieren. Ich möchte nicht verloren gehen. Ich will nicht wie alle sein. Ich will nicht schnell vergessen werden. Deswegen schneide ich auch meine Haare nicht.

Margo heisse ich seit Dezember 2005. Es ist mein Spitzname. Der Roman „Meister und Margarita“ von Bulgakow hat mich inspiriert. Mein richtiger Name ist Dascha.

Vor zehn Jahren habe ich als Model in Paris gearbeitet. Schon ein Jahr später war ich wieder in Minsk. Ich bin nicht zickig genug für die Branche gewesen.

Meine Tochter Nastja ist jetzt eineinhalb Jahre alt und ich träume davon noch ein Kind zu bekommen. Gleichzeitig möchte ich arbeiten und Geld verdienen. Geld braucht man um das Leben einfacher zu machen, auch um mal einen guten Wein statt Wodka trinken zu können. Mein Mann hätte mir das ‚Startgeld’ für das Geschäft gegeben. Aber es ist zu riskant, hier Geld zu investieren. Der Staat kann jeden Moment alles wegnehmen und dich in den Knast bringen. Einen Grund dafür wird es immer geben. Bei uns weisst du überhaupt nicht was der nächste Morgen bringt.

Ich lebe schon mein ganzes Leben in Minsk. Hier sehe ich keine Schwierigkeiten. Alles kann man regeln, überall sind Bekannte, die dir helfen.

Weissrussland ist ausser für seine schönen Frauen nur noch für seine Traktorenfabrik bekannt. So viele schöne Frauen auf einem Quadratmeter findet man selten. Aber ihre Schönheit wird nicht genug geschätzt. Für einen Russen ist eine verliebte schöne Frau die Normalität. Sonst gibt’s hier nichts.

Als ich klein war dachte ich oft an Paris. Heute denke ich realistischer. Es ist schon schwer genug im eigenen Land seinen Platz zu finden. Was soll mich in Frankreich erwarten?

Ich habe den Traum, ein Café zu besitzen. Es soll kein grosser Laden sein, aber im Herzen von Minsk. Alles wird dort milchfarben. Es werden viele Kaffeesorten und leckere Kleinigkeiten angeboten. Mein Freund wird mir für dieses Geschäft das Geld geben. Ich muss demnächst diesen Schritt wagen.

Meine erste Liebe hiess Dima Hard, so hiess er weil er Hard-Rock Fan war. Dima hatte ein Bike und nachts sind wir oft zu einem See gefahren. Es war sehr romantisch. Damals war ich vielleicht vierzehn.

Meine Mutter wollte, dass ich Ballett tanze. Auf einer Bühne zu stehen, davor hätte ich keine Angst gehabt. Ich wurde aber nicht in die Gruppe aufgenommen, weil ich schon damals zu gross war. Meine Mutter und ich sind wie beste Freundinnen.

Ich mache gerade eine Ausbildung zur Handelskauffrau. Meine Mitschüler und Lehrer machen mich fertig. Ich langweile mich mit diesen Leuten. Sie haben nur eins im Kopf: über andere lästern und nachmittags Bier trinken, ganz schlimm!

Einmal haben wir mit der Schule ein Lebensmittelgeschäft besucht. Ich habe sehr unsaubere Räume gesehen, wo unter anderem Fleisch auf dem Boden lag. Seit dem bin ich wählerischer.

Ich arbeite in einer grossen Firma als Sekretärin. Wir spezialisieren uns für Messen auf Firmen- und Produkt- Präsentationen und sonstige Veranstaltungen. Ich reise oft geschäftlich nach Europa. Jedes Jahr sind wir auch in Deutschland, auf der Hannover- Messe. Dieser Job wird nicht schlecht bezahlt, für weissrussische Verhältnisse. Neben meinem Job besuche ich Computer- und Sprachkurse.

Ich würde gern weg aus Minsk. Für eine junge Frau ist es besonders schwer, ein Visum für Europa oder Amerika zu bekommen. Mit achtzehn Jahren war ich über ein halbes Jahr in Paris und habe versucht, als Model zu arbeiten. Ich hatte viele Schwierigkeiten, wenig Geld und keinen besonderen Erfolg als Model. In Paris gibt es zu viele schöne Mädchen. Man muss hart um einen Model-Job kämpfen und auch viel Glück haben. Deshalb bin ich wieder nach Minsk zurückgekehrt . Meine Kusine Irina ist vor zehn Jahren nach Paris gegangen. Dort hat sie einen Franzosen kennengelernt, heute haben sie einen Sohn. Ira muss nicht arbeiten und kann sich alle Top-Designer-Kleider leisten. Sie hat sogar ein eigenes Garderobenzimmer.

Ich versuche mein Leben in Minsk aufzubauen. Vielleicht werde ich noch studieren.

Geld ist eine Notwendigkeit. Für mich ist Geld jedoch nicht vordergründig, ich bin kein Fan der High Society. Ich träume nicht davon reich zu sein, das Geld sollte für ein normales Leben reichen.

Ich möchte ein schickes Paris Mädchen sein! Ich möchte von einer teuren Boutique zur nächsten gehen und sagen, es hat mir nichts gefallen. Oder ich möchte mit meinem Liebsten auf einer Karibischen Insel leben und den ganzen Tag in einem weissen Badeanzug rumlaufen und mich mit dem Ozeanschaum verbinden.

Ich will Schauspielerin werden. Das war schon immer ein Traum von mir. Genauso sehr wünsche ich mir aber, in Paris zu leben.

In meinem Leben habe ich zwei Männer. Sie heissen beide Valerij und sind auch beide älter. Ich kann mich die ganze Zeit nicht entscheiden, wen ich mehr liebe.

Ein hektisches Leben ist nichts für mich.

Ich kann Bauchtanz! Einmal habe ich so stark mit dem Hintern gewackelt, dass eine Scheibe in der Tür zerbrochen ist, und eine Scherbe hat mich an meinem kleinen Finger verletzt. Ich musste operiert werden. Und jetzt friert dieser Finger die ganze Zeit, und ich spüre ihn nicht. Ich hoffe es wird demnächst besser.

Mein Traum ist ein weisses Haus am Meer, um morgens die Wellen hören zu können. Ich möchte lieber woanders als in Minsk leben. Hier ist es mir zu eng. Ich bin müde. Es ist immer dasselbe: Wenn ich hier ausgehe, kenne ich fast jedes Gesicht. Es ist eine provinzielle Stadt. Den meisten Leuten ist der Schein wichtiger als das Sein. Es wird alles dafür getan um zeigen zu können, dass man erfolgreich ist und Geld hat. Männer denken, wenn sie 1000 Dollar im Monat verdienen, dann seien sie die Helden und jedes Mädchen träume nur davon mit ihm zusammen zu sein. Ich habe hier keine Perspektiven. Ich fühle mich in Moskau wohler. Zurzeit bin ich nur wegen meines Jobs als Visagistin bei einem Filmstudio in Minsk. Aber bald werde ich in eine grosse Stadt umziehen, wahrscheinlich nach Moskau.

Für eine Frau ist es das wichtigste im Leben ein Kind zu bekommen und es grosszuziehen. Heutzutage ist die Rollenverteilung von Familie zu Familie unterschiedlich. Ein Mann mag es nicht, wenn die Frau mehr verdient als er. Ich finde die russische Frau ist ein Unikum. Was sie alles aushält! Im Westen werden Frauen beschützt und unterstützt. Wenn man hier ein Kind bekommt wird dir niemand helfen. Vom Staat bekommt man soviel Geld, dass es gerade für Windeln reicht.

In meinem Leben überlasse ich es dem Mann zu entscheiden wohin es geht. Aber ich versuche ihm meine Meinung so vorsichtig und bestimmt zu vermitteln, dass er das Gefühl hat, es wäre seine Eigene.

Mit ausländischen Männern habe ich wenig zu tun. Ich finde aber, dass sie eine ganz andere Mentalität haben. Sie wissen nicht was eine russische Frau will. Sie geben dir das Gefühl, dass du ein Kamerad bist. Ich will kein Kumpel für einen Mann sein. Ich will für ihn eine Frau sein und mich auch bei ihm wie eine Frau fühlen. Russische Männer geben Frauen das Gefühl, dass sie etwas ganz besonderes sind – zumindest am Anfang der Beziehung. Bei einem Europäer ist es noch nicht einmal klar, ob du ihm gefällst. Er kommt nicht mal auf die Idee dich ins Restaurant oder ins Kino einzuladen. Ein Ausländer, der nicht die russischen Verhältnisse kennt, wird es mit Frauen hier schwer haben.

Ich liebe Situationen des Wiedersehens. Wenn man einander länger nicht gesehen hat und einem dann die Tränen vor Freude in die Augen schiessen, dieses Gefühl von Vollkommenheit.

Ich liebe meinen Mann sehr. Ich habe es erst vor kurzem ganz klar verstanden.

Mein Vater hatte sein Leben lang Probleme mit Alkohol. Ich wollte ihm immer helfen und konnte es nicht. Ich habe sieben Jahre an der Universität Medizin studiert und mich auf Psychiatrie spezialisiert. Seit einem Monat arbeite ich in einer Klinik. Gestern hat mich mein erster Lohn geschockt. 140 Dollar im Monat bekomme ich. Dafür arbeite ich acht Stunden täglich, fünf mal die Woche. Ich weiss, in fünf Jahren werde ich mehr bekommen. Aber heute kann ich davon nicht leben.

Ich bin noch nicht so vertraut mit der Psychiatrie, aber ich fühle, es ist Meins. Ich arbeite meistens mit Alkoholikern. Sie sind sehr respektvoll mir gegenüber. In Minsk gibt es viele Drogen- und Spielsüchtige. Manche Eltern unterschätzen die Abhängigkeit ihre Kinder vom Computer.

Ich habe in Heidelberg einen Monat Deutsch gelernt. Ich liebe es, wie die Deutschen alles so akkurat und richtig machen. Alles nach Plan. Als ich danach nach Minsk zurückkehrte, hat mich unser Chaos genervt.

Ich erinnere mich an einen Moment aus meiner Kindheit: ich bin im ersten Schuljahr, es war ein regnerischer Herbsttag, ich stand vor dem Fenster und dachte „so…die Kindheit ist jetzt vorbei…“

Man kann im Leben nicht alles haben. Man muss immer wieder Entscheidungen treffen.

Und egal wie du dich entscheidest, du verlierst dabei auch etwas.

Ich habe einen Heiratsantrag bekommen, aber ich bin noch nicht reif für eine Ehe. Mein Freund wird demnächst in die Schweiz ausreisen, er hat dort einen Job gefunden. Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich mitkomme. Wenn ich hier bleibe, werde ich weiterhin beim Fernsehen arbeiten. Ich bin Moderatorin bei einer Lottogewinn-Show.

Seit kurzem habe ich einen kleinen Hund. Eigentlich hat mein Freund ihn angeschafft, aber wir kümmern uns gemeinsam um ihn. Der Hund ist noch sehr klein und braucht rund um die Uhr unsere Aufmerksamkeit. Ich passe gern auf ihn auf. Er bringt mir sehr viel Freude.

In meiner Ex-Beziehung hatte ich normalerweise das letzte Wort. Heute entscheidet mehr mein Freund. Ich hätte gern beide Rollen gespielt. Manchmal alles selbst entscheiden und manchmal einfach eine Frau sein.

Ich habe zwölf Jahre lang professionell Choreographie gemacht, dann bekam ich mit meiner Wirbelsäule ein Problem. Der Arzt hat mir das Tanzen verboten. In dem Moment ist mein grösster Traum geplatzt.

Als Kind wollte ich Clown werden. Fast jeden Sonntag war ich mit meinen Eltern im Zirkus. Dort habe ich mich am meisten auf die Clowns gefreut.

Obwohl ich Genauigkeit und Mathematik liebe, fällt mir mein Informatik-Studium nicht leicht.

In fünf Jahren sehe ich mich als umwerfende Blondine!

Nein, das war nur ein Spass! Was in fünf Jahren sein wird, das weiss ich nicht. Ich schau nicht so weit voraus.

Ich möchte morgens mit dem Wunsch aufwachen etwas Tolles zu tun und es auch zu können. Ich bin oft zu faul und zu langsam. Ich möchte mehr unternehmen.

Ich kann ziemlich gut nähen und stricken. Fast alle meine Klamotten habe ich selbst genäht oder umgeändert.

In Minsk ist es oft sehr heiss im Sommer. Für meine helle Haut ist die Sonne zu stark.Ich habe so etwas wie eine Sonnenallergie. An heissen Tagen bleibe ich lieber zu Hause und gehe erst abends nach draussen.

Ich liebe den Herbst.

Ich möchte nicht alt werden. Ich weiss, es lässt sich nicht ändern, aber dann möchte ich die junge Seele behalten.

Vor einiger Zeit habe ich bemerkt, dass Leute mich attraktiv finden, das hat mein Selbstbewusstsein gestärkt.

Ich bin sehr schüchtern. Die meiste Zeit halte ich mich im Hintergrund. Es ärgert mich, dass ich mich nicht zusammenreisse und auf meiner Meinung bestehen bleibe. Ich bin sehr zuverlässig, wenn ich etwas verspreche, halte ich es hundertprozentig.Leider gilt das nicht, wenn ich mir selbst etwas vornehme.

Ich komme aus einer kleineren Stadt als Minsk. Dort war ich viel offener. In Minsk ist jeder so aktiv und selbstbewusst, dass ich meine eigene Sicherheit etwas verloren habe.

Slawische Menschen sind sehr herzlich. Weissrussen unterscheiden sich von Russen oder Ukrainern, weil wir nicht so europäisiert sind; wir sind traditionell geblieben. Weissrussland hat ein schweres Schicksal, deswegen gehen Leute hier nicht so leicht durchs Leben. Unser Volk ist ziemlich pessimistisch. Das mag ich an uns nicht. Ständig unzufriedene Menschen finde ich anstrengend. Rummotzen tue ich nicht.

Ich habe einen Dokumentar-Film gesehen, da ging es um Informationsübertragung, Wasser kann Informationen aufnehmen und übertragen. Ein Mensch besteht aus achtzig Prozent Wasser. Wenn man einen Menschen lobt und ihm sagt, dass er hübsch und klug ist, wird er auch in Wirklichkeit hübscher und klüger.

Engländer finde ich cool. Obwohl sie aus dem Westen kommen, verhalten sie sich einfacher und sehr offen.

Ich möchte da wohnen, wo es warm ist, am besten irgendwo am Wasser.

Über unwichtige Sachen im Leben möchte ich lieber weniger nachdenken, und mich auch nicht so über Kleinigkeiten aufregen.

Letzten Winter hat mir mein Bruder einen Wellensittich in seiner Mütze mitgebracht. Wir haben sein Leben gerettet, sonst wäre er vor Kälte gestorben. Wir nennen ihn Kescha.

Ich möchte später Jura studieren. In der Schule interessiere ich mich am meisten für Geschichte, Politik und Soziologie.

Ich bin zu schüchtern. Ich möchte gelassener werden.

Ich habe Angst, dass jemand in meiner Familie sterben wird.

Ich möchte abnehmen.

Mein grösster Wunsch ist es, durch alle Länder der Welt zu reisen.

Ich war schon in Thailand, einen Monat lang. Dort habe ich ganz alleine gewohnt. Es hat mich gleich viel erwachsener gemacht. Thailand hat mich schwer beeindruckt. Die Natur, die Schönheit der Insel Ko Khai und auch die riesigen Supermärkte. Ich finde die thailändische Küche sehr lecker, aber nur ohne Sossen, die sind mir zu scharf.

Meine eigene Sturheit steht mir oft im Weg. Man sagt mir etwas, aber ich mache ganz was anderes. Deswegen lande ich oft in einer Konfliktsituation.

Ich möchte Designerin werden. Egal von was.

Dunkelheit macht mir Angst.

Meine Mama handelt auf dem Markt. Als ich klein war, hat es mir viel Spass gemacht dort mit ihr zu arbeiten. Ich habe immer gesagt: „Mama, mach doch eine Pause, ich werde jetzt weiter verkaufen.“ Aber heute möchte ich was Spannenderes machen. Vielleicht werde ich Visagistin oder Friseurin. Ich liebe es, etwas Neues zu kreieren.

Ich wäre gern ein Hollywoodstar, die haben es gut! Und sind auch bekannt.

Ohne eine Badewanne oder Dusche könnte ich nicht leben. Ich habe in einem Dorf eine Woche lang gelebt. Dort gab es keine Möglichkeit sich täglich zu waschen. Ich habe geheult. Wollte schnell wieder nach Hause zu meinem Badezimmer.

Glück ist für mich zum Beispiel, in unserem Hof im Sommer mit ganz vielen Freunden die Zeit zu verbringen. Wenn es dunkel wird, ein Feuer zu machen, zusammen zu sitzen, zu reden, zu lachen. Und spät am Abend kommen unsere Eltern und möchten, dass wir nach Hause gehen, aber wir wollen nicht. Wir wollen hier die ganze Nacht bleiben.

Ich liebe es zu feiern, auszugehen. Wenn mich jemand anruft und etwas vorschlägt, lass ich alle meine Sachen liegen und mache mit. Ich wünsche mir konzentrierter zu sein.

Die meisten meiner Freunde sind Jungs. Ich kann ein Kumpel sein.

Ich finde mein Leben gut.

Ich habe eine Idee. Ich möchte einen Geschenkeladen aufmachen. Es sollen fünf oder sechs Zimmer sein. Jedes Zimmer bietet für einen bestimmten Anlass, Situation oder Person, Geschenke an. Es sollen Geschenke für Frauen, Männer, Kinder, Hochzeiten und Wohnungseinweihungsfeiern sein. Alle Räume werden in unterschiedlichem Design eingerichtet, entsprechend dem Anlass.

Meine Mutter ist eine Ärztin. Und ich habe lange überlegt auch Ärztin zu werden. Aber ich denke, es liegt mir nicht, und Ärzte verdienen nicht so gut. Ich werde doch was anderes machen.

Mein Sternzeichnen ist Widder. Ich mache selten etwas spontan. Ich plane alles und bin sehr fleissig. Ich denke, ich wäre in Deutschland oder China glücklich.

Familie ist mir sehr wichtig. Ich hoffe sehr, ich werde einen tollen Mann treffen und mit ihm mein Glück finden.

Als ich ein Kind war, wollte ich Olympia-Siegerin werden. Ich habe ab dem fünften bis zum zwölften Lebensjahr Eiskunstlauf betrieben. Das hat mich sehr geprägt.

Ich träume davon, dass sich meine Zukunftspläne verwirklichen lassen. Ich möchte Schauspielerin werden. Wenn ich sechzehn bin, möchte ich das Jugend-Theaterstudio besuchen. Ich habe bereits im Schultheater die Rollen der Mary Poppins und der Schneekönigin gespielt.

Als Kind habe ich immer viel gemalt, vor allem Bekleidung für Puppen. Damals wollte ich Modedesignerin werden. In der Schule war ich in einer Puppen-Theater Gruppe. Es hat mir so viel Spass gemacht, dass ich zu Hause in unserem Hof ebenfalls ein Puppen-Theater organisiert habe. Hierfür habe ich selbst Puppen genäht und Dekorationen gebastelt. Ich hatte viele Stoffreste von meiner Oma bekommen, die ich benutzen konnte. Unsere ganze Straße hat sich versammelt, um mein Theater anzuschauen. Es war ein grosses Erlebnis für mich. Damals war ich elf Jahre.

Ich habe mal angefangen Design zu studieren: Mosaik- und Schmuck- Design. Damit war aber schnell Schluss, weil ich Schauspielerin werden wollte. Ich war achtzehn und bin erfolglos von einem Casting zum nächsten gelaufen. Ich hatte es mir, ehrlich gesagt, anders vorgestellt. Vielleicht habe ich mit der Schauspielerei angefangen nur um meinem Vater zu widersprechen. Er wollte mich zur Militär-Akademie schicken. Jetzt studiere ich im vierten Jahr „Auslands-Beziehungen“. Politik finde ich aber langweilig. Grundsätzlich interessiere ich mich immer nur für etwas so lange, wie ich es nicht kenne. Es ist wie beim Tauchen, selbst die einfachsten Sachen sind unter Wasser spannend, bis man sie erkennt.

Wenn ich etwas in meinem Leben ändern möchte, dann ist es der Ort. Hier in Minsk ist es wie in einem Loch. Ich finde die Leute langweilig. Die U-Bahn finde ich besonders schlimm, da bekomme ich Angst. Ich fahre nur Taxi oder mit meinem Wagen. Ich will patriotisch sein. Ich werde zwar nicht in Weissrussland bleiben, sondern nach Russland umziehen. Aber es ist im Grunde das gleiche Land. Ich könnte aber überall, sogar im Japan, leben. Vielleicht rede ich es jetzt nur so daher, weil ich hier bin. Aber einmal nach Japan zu reisen ist schon einer meiner Träume. Noch ein Traum? Mich selbst zu finden und zu erkennen, wozu ich da bin.

Ich habe sieben Jahre lang Handball gespielt und war sogar Kapitän der Mannschaft. Aber ich wollte nicht mein Leben mit dem Sport verbinden. Obwohl diese Zeit schön war. Ich wurde von der Mannschaft sehr geliebt. Alle wollten, dass ich weiter spiele.

Mit vierzehn war ich mich zum ersten Mal verliebt. Wir waren zweieinhalb Jahre zusammen. Dann hat er mich verlassen. Das hat mir das Herz gebrochen. Ich habe nur an ihn gedacht. Er hat mich kein einziges Mal in den folgenden eineinhalb Jahren angerufen und ich habe es mir so gewünscht…ich wollte er ruft mich an und entschuldigt sich für alles. Heute ist es mir egal. Er gefällt mir überhaupt nicht mehr. Ich bin jetzt mit Andrej zusammen.

Ich werde im Herbst mit dem Jura- und Politikstudium anfangen. Ich wusste nicht was ich studieren sollte und denke, diese Fächer werden mir eine gute Wissensbasis geben. Und wenn ich danach was ganz anderes mache, es ist auch in Ordnung. Als Kind wollte ich aber Friseurin werden. Ich habe es geliebt etwas Neues mit den Haaren zu machen.

Ich wäre gern berühmt.

Familienglück ist mir sehr wichtig. Aber Ich habe Angst zu heiraten. Ich will nur einmal heiraten, aber es ist so schwer zu entscheiden, wer der Richtige ist. Ich vertraue männlichen Versprechungen nicht besonders.

Was für ein Glück, dass es Handys gibt! Ich mache mir immer Sorgen wenn jemand sich verspätet. Heute kann man Menschen immer erreichen – es macht alles viel leichter. Als Kind konnte ich abends nicht einschlafen, wenn nicht die ganze Familie schon zu Hause war. Ich habe mir immer Sorgen gemacht, ob alles in Ordnung ist. Ich stelle mir immer die schlimmsten Situationen vor.

Ich würde gern in einer kleinen, alten, europäischem Stadt wohnen. Dort, wo die Strassen eng sind, und die Architektur alt ist. Ich war beinahe nirgendwo im Ausland, mit Ausnahme in Italien. Neulich habe ich Urlaubsfotos aus Wien gesehen. Seit dem ist diese Stadt für mich sehr anziehend. Ich möchte unbedingt dorthin reisen.

Ich weiss nicht, ob ich mit meiner russischen Mentalität mit den Menschen im Ausland klar komme. Ich denke, dass es bei der Arbeit nicht so wichtig ist, aber im privaten Leben wird man nicht so schnell Freunde finden. Im Ausland freuen sich meine Augen, und bei uns freut sich die Seele. Ich suche noch nach der „Goldenen Mitte“.

Ich habe immer davon geträumt Klavierspielerin zu werden. Meine Mutter ist Musikerin. Ich hatte acht Jahre lang Unterricht an der Musikschule, habe mich dann aber entschieden, nicht weiter Musik zu machen. Ich studiere nun Fremdsprachen: Deutsch und Englisch. Ab und zu arbeite ich als Übersetzerin.

Als Frau sollte man selbständig sein, sie sollte einen Beruf haben und nicht von ihrem Mann abhängig sein. Wenn eine Frau ihre Persönlichkeit betont und selbstbewusst ist, werden sich viele Leute für sie interessieren, und sie wird sich nicht aufs Familienleben beschränken, wie es bei vielen Hausfrauen der Fall ist.

Ich wollte immer ein Star werden, und vor allem schnell! Ich will immer alles und jetzt. Ich habe, zum Beispiel, mal mit dem Tanzunterricht angefangen und wollte schon nach dem dritten Tag eine bekannte Tänzerin sein.

Ich bin in Usbekistan geboren. Es war eine tolle Kindheit. Sehr viel Platz und schöne Natur.

Ich war mehr mit Jungs unterwegs als mit Mädchen. Ich bin ein sehr aktives Kind gewesen.

Ich will unabhängig leben. Auf meinen eigenen Beinen stehen. Vielleicht ein Restaurant aufmachen. Aber nur nicht in Minsk! Mindestens in Moskau, noch besser in Spanien. Ich mag Südländer. Sie lachen das Leben an. Nicht so wie wir Russen. Wenn Du bei uns zum Beispiel, im Bus einsteigst und jemanden anlächelst, wirst du angeschaut wie eine Bekloppte. Und es hat nichts mit unserem harten Leben zu tun. In Kuba sind Leute noch ärmer als hier, aber alle singen.

Ich sehe die Welt durch eine rosa Brille. Ich muss endlich realistischer werden.

Ich bin gerade solo. Mein Ex-Freund war ein sehr eifersüchtiger Typ. Er wollte mir verbieten Miniröcke zu tragen, dafür aber kaufte er mir Klamotten, die ihm gefallen. Damit ich am besten wie eine Nonne aussehe. Es hat mich fertig gemacht. Ich muss schon selber entscheiden können was ich anziehe!

Meine erste Liebe war die schönste und die stärkste. Wir blieben acht Jahre zusammen und haben einen Sohn.

Ich bin oft jähzornig. Werde schnell gehetzt, aber auch schnell wieder ganz lieb. Ich vergesse alles was negativ ist, kann fast alles verzeihen. Ich möchte aber egoistischer werden. Ich bin immer für alle da. Ich bin zu nett. Ich finde in dieser Welt muss man ein bisschen eine Zicke sein.

Ich bin sehr stark. Ich bin ein „Leader“. Neben mir soll ein starker Mann sein. Er soll Charisma haben und viel Humor. Er muss auch Macht über mich haben und mir helfen.

Ich habe Finanzen studiert. Heute arbeite ich in einer Werbeagentur. Es läuft sehr gut. Ich fühle, dass ich den richtigen Platz gefunden habe.

Ich hatte fünf Katzen. Zwei davon habe ich neulich zu meiner Tante gegeben. Es wurde mir zu viel. Bei mir blieben nur Marusja, Sima und Fobbi.

Hier gibt es keine Studentenjobs. Ich habe mal einen Monat lang als Bedienung in einem Cafe gearbeitet. Es war reine Ausbeutung. Der Verdienst war der Arbeit nicht angemessen.

Sportliche Männer, die geheimnisvoll sind finde ich anziehend. Ich mag nicht, wenn ein Mann zu viel redet, laut lacht oder Witze erzählt.

In meiner Freizeit gehe ich am liebsten shoppen. Ich liebe Schwarz, Lila und Gold.

Ich möchte lernen, mit den Menschen die mir unsympathisch sind, klar zu kommen. Es würde einiges vereinfachen.

Ich möchte es lernen „Nein“ zu sagen.

An einem Tag passiert bei mir immer sehr viel! Jede Kleinigkeit ist für mich ein Ereignis. Das ganze Leben sehe ich wie ein grosses Abenteuer.

Meine Eltern sind beide Ärzte. Ich habe keinen anderen Beruf gekannt, deswegen habe ich gedacht ich werde auch Ärztin. Ich hatte leider kein Glück bei der Aufnahmeprüfung und habe keinen Studienplatz bekommen. Ich war sehr traurig und wusste nicht was ich machen soll. Ich habe mein Bestes gegeben um aufgenommen zu werden. Eine Freundin von mir wollte ein Ingenieurstudium anfangen und hat mir vorgeschlagen bei der Uniprüfung mitzumachen. Ich wurde angenommen. So hat sich mein Leben um 180 Grad gedreht. Mein zukünftiger Beruf hat aber viele Perspektiven. Ich entwickele neue Technologien für die Industrie. Es soll vieles automatisiert werden. Ich möchte nach dem Studium auf jeden Fall in meinem Beruf arbeiten. Man kann einen gut bezahlten Job finden. Vor allem im Ausland.

Männer sind Kinder. Wir Frauen sind viel schlauer. Wir können Männer manipulieren.

Es ist mir wichtig, eine schöne Hochzeit zu haben.

Mein Traum ist es, einmal um die ganze Welt zu reisen, und in den Orten, die mir gefallen so lange zu bleiben wie ich möchte, und dabei nicht ans Geld denken zu müssen.

Als Kind habe ich von einem Tiger geträumt. So ein grosser und lieber Tiger. Ich hätte dann alles mit ihm zusammen gemacht. Aber ich hatte nicht mal einen Hund. Meine Eltern wollten keine Tiere zu Hause.

Ich möchte in Spanien leben.

Ich bin Violinistin und habe das Ziel, in einem internationalen Wettbewerb zu gewinnen. Für mich ist es sehr wichtig erfolgreich zu sein, egal was ich mache. Am liebsten spiele ich virtuose Musik, wie zum Beispiel Mozart und Bach.

Ich wünsche mir mehr Durchsetzungskraft. Ich sollte konzentrierter sein.

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